Wie der SV Emstek in der Rückrunde den Turbo zündete und wie er für die Kreisliga plant

Vor allem in diesem Jahr freuten sich die Fußballer des SV Emstek (v. l. Michel Bornhorst, Alexandru Iosub, Markus Reimann und Jannis Ellers) über viele Tore und Punkte. Foto: Mentrup
Vor allem in diesem Jahr freuten sich die Fußballer des SV Emstek (v. l. Michel Bornhorst, Alexandru Iosub, Markus Reimann und Jannis Ellers) über viele Tore und Punkte. Foto: Mentrup
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Die OM-Medien haben die Situation beim ehemaligen Fußball-Landesligisten analysiert.
Teammanager Dennis Flaws Ruholt hat für die neue Serie eigentlich nur einen Wunsch.

Til Bettenstaedt | 18.06.2025

Nach zwei Abstiegen innerhalb von drei Jahren hatten die Fußballer des SV Emstek nun endlich mal wieder Grund zu feiern. Allen voran Teammanager Dennis Ruholt. Der jubelte zuletzt nicht nur über die Rückkehr in die Kreisliga. Anfang Mai war er zudem aufgrund seiner Hochzeit mit Jannelle Flaws, die in der vergangenen Serie 17 Partien für den SVE absolvierte, mächtig in Partylaune. „Im Mai und Juni war tatsächlich viel Feierei angesagt.
Obwohl man sagen muss, dass wir beim SV Emstek eher erleichtert waren, dass es mit dem direkten Wiederaufstieg geklappt hat“, sagt der 34-Jährige, der nun Dennis Flaws Ruholt heißt. Mit ihm haben die OM-Medien über verschiedene Themen gesprochen und die Lage beim ehemaligen Landesligisten analysiert.

Die Hinserie:
Im Sommer 2024 hatten die Emsteker um Trainer Alexander Wieborg ein glasklares Saisonziel formuliert: den Aufstieg. Wie ein Titelaspirant trat der SVE bis zur Winterpause in der 1. Kreisklasse allerdings nicht immer auf, zu unbeständig waren die Leistungen des Teams. Nur im September gewann er einmal mehrere Partien in Serie – allerdings gegen die Kellerkinder Nikolausdorf, Molbergen II und Hemmelte/Kneheim.
Ansonsten wechselten sich Siege stets mit Niederlagen ab. „Wir haben lange gebraucht, um in der Liga anzukommen“, bestätigt Dennis Flaws Ruholt. Zur Winterpause waren die Emsteker als Fünfter bei zwei Punkten Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz aber absolut in Schlagdistanz.

Zwei Winterneuzugänge:
In der Pause präsentierte der SVE zwei Neuzugänge, die eine entscheidende Rolle im Titelrennen spielen sollten: Jan-Philipp Plaggenborg und Youssouf Coulibaly Fofana. Während sich „JP“ im Kreis Cloppenburg insbesondere durch seine Zeit beim BVC einen Namen machte, war Coulibaly Fofana ein komplett unbeschriebenes Blatt, das zufällig in Emstek landete. „Er lebte zuletzt in Spanien, wollte Erfahrungen im Ausland sammeln und ist so in Emstek gelandet“, sagt Flaws Ruholt. „Youssouf hat sich über Instagram quasi selbst zu einem Probetraining eingeladen.“
Der lange am Knie verletzte Plaggenborg gab der Defensive in der Rückserie als Innenverteidiger Stabilität und „fegte auch mal dazwischen, wenn es darauf ankam“ (Flaws Ruholt). Und der Mann mit dem klangvollen Namen Youssouf Coulibaly Fofana? „Er hat im zentralen offensiven Mittelfeld nicht nur wegen seiner 5 Tore für viele Impulse gesorgt. Er hat zudem sichtbar viel Spaß am Fußball und ist auch menschlich top“, so Emsteks Teammanager.

Starker Endspurt:
Trotz der beiden Neuzugänge endeten die ersten beiden Duelle nach der Winterpause mit einer Enttäuschung. Nach der 1:2-Niederlage in Mehrenkamp und dem 2:2-Remis gegen Nikolausdorf wusste auch Dennis Flaws Ruholt, „dass wir jetzt einen krassen Endspurt brauchen, wenn wir noch aufsteigen wollen“.
Und genau so kam es. Beginnend mit dem 3:0 gegen den SV Bösel feierten die Emsteker 10 (!) Siege am Stück und machten die Rückkehr in die Kreisliga mit dem 5:0-Erfolg in Bunnen perfekt.
„Plaggenborg und Coulibaly Fofana hatten zwar einen großen Anteil an der Aufholjagd, aber alle Jungs sind als Team sehr eng zusammengerückt. Sie haben mit einer Selbstverständlichkeit gespielt und ein Selbstvertrauen ausgestrahlt, wie ich es lange nicht gesehen habe“, sagt Dennis Flaws Ruholt.
Um ein Haar hätte sich der SVE sogar noch den Titel gesichert, weil Barßel am letzten Spieltag in Mehrenkamp verlor. Doch die Emsteker patzten ihrerseits gegen Lindern (2:2) und mussten so mit Platz zwei vorliebnehmen.

Winterneuzugang Youssouf Coulibaly Fofana entpuppte sich im zweiten Saisonteil als Glücksgriff. Foto: Mentrup
Winterneuzugang Youssouf Coulibaly Fofana entpuppte sich im zweiten Saisonteil als Glücksgriff. Foto: Mentrup
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Die Brüder Michel und Moritz Bornhorst waren die Torjäger
Ungewohnte Torjäger:
In den vergangenen Jahren hatten die Brüder Michel und Moritz Bornhorst beim SVE vor allem durch ihre Defensivqualitäten überzeugt. In etwas offensiveren Rollen überraschten sie nun als Torjäger: Michel knipste 15-mal, „Moe“ 13-mal. Damit erzielten sie fast ein Drittel der Emsteker Treffer (79).

Die Kreisliga:
Michael Bornhorst ist einer jener Spieler, die Trainer Alexander Wieborg in der Kreisliga nicht mehr zur Verfügung stehen werden. „Er will sich in Zukunft auf die Sportart Hyrox konzentrieren. Es tut schon weh, dass ,Michel’ nicht mehr dabei sein wird“, sagt Flaws Ruholt. Niklas Südbeck, Justin Koch sowie Patrick und Pascal Willenborg werden ihre Laufbahn darüber hinaus verletzungsbedingt wohl beenden bzw. pausieren.
Bei den Neuzugängen setzt der künftige Kreisligist komplett auf den eigenen Nachwuchs: Janis Ellers, Elias Zacharias, Nils Schnieders, Johann Stolle und Kevin Dreling rücken alle von den A-Junioren der JSG Emstek/Bethen/Höltinghausen hoch. „Wir sind überzeugt davon, dass wir uns mit diesem Kader in der Kreisliga etablieren können – das ist unser Ziel“, so Dennis Flaws Ruholt.

Auf die Kreisliga freut sich der Teammanager jetzt schon: „Das ist eine attraktive Liga mit Derbys gegen Bühren, Elsten und Cappeln. Der TuS Emstekerfeld ist natürlich auch ein interessanter Gegner.“ Nach drei Jahren mit zwei Abstiegen und einem Aufstieg hat Flaws Ruholt für die kommende Serie mit einem Augenzwinkern vor allem einen Wunsch: „Einfach mal eine ruhige Saison, das wäre schön.“

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